Henstedt-Ulzburg darf smarte Zukunft nicht verschlafen!
Henstedt-Ulzburg, 31. März 2025 – „Die Straßenbeleuchtung ist eine einzigartige gemeindeweite Infrastruktur. Die Verwaltung hat das Thema Smart Lighting und Smart City bislang verschlafen“, kritisiert Stephan Holowaty, Sprecher der FDP-Fraktion Henstedt-Ulzburg zu dem Bericht der Verwaltung im Umweltausschuss im März.
Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg hat den Vertrag über die Straßenbeleuchtung der Gemeinde zum Ende 2025 gekündigt. Erst jetzt hat die Verwaltung erste Beratungen über die weitere Vorgehensweise angestoßen. Knapp 1 Million € gibt die Gemeinde jedes Jahr für die Straßenbeleuchtung aus. Das geht besser, meint die FDP.
„Diese Chance, den Umbruch in eine digitale, nachhaltige und wirtschaftlich attraktive Zukunft einzuleiten, darf nicht verpasst werden. Straßenbeleuchtung wird alle paar Jahrzehnte neu ausgeschrieben, daher ist dies eine „jetzt-oder-nie“-Situation.“
Die FDP hat hierzu am heutigen Tag ein umfangreiches Kurzkonzept vorgelegt, das die Chancen und Möglichkeiten moderner, smarter Straßenbeleuchtung in Henstedt-Ulzburg aufzeigt.
Während klassische Straßenbeleuchtung rein funktional bleibt, bieten moderne, intelligente Lichtsysteme weit mehr, wie Holowaty erläutert:
- Energieeffizienz und Betriebskostensenkung: Intelligente LED-Technologie in Kombination mit adaptiven Dimmfunktionen und Fernwartung reduziert den Energieverbrauch erheblich und senkt langfristig die Betriebskosten.
- Integrierte Sensorik und Kommunikation: Smarte Laternen erfassen Umweltdaten, Verkehrsströme und Wetterbedingungen. Die gewonnenen Informationen können für optimierte Verkehrssteuerung, bessere Stadtplanung und die Erhöhung der öffentlichen Sicherheit genutzt werden.
- Neue Einnahmequellen: Durch die Nutzung zum Beispiel von anonymisierten Verkehrs- oder Umweltdaten, die Schaffung digitaler Werbeflächen, Kooperationen mit Mobilitäts- und Sicherheitsanbietern sowie innovative Geschäftsmodelle – beispielsweise die Nutzung als Ladeinfrastruktur für E-Mobilität oder als Masten für 5G-Netzwerke – kann die Gemeinde finanzielle Überschüsse erzielen.
Smarte Straßenlaternen sorgen auch für mehr Sicherheit: sie sind zum Beispiel die Basis dafür, um vor Schulen, Kitas und Seniorenheimen genau dann Tempolimits einzuspielen, wenn Fußgänger tatsächlich unterwegs sind. „Das fördert die Akzeptanz und sorgt damit dafür dass Tempolimits eingehalten und damit die Sicherheit verbessert wird“, sagt Stephan Holowaty.
Die FDP fordert Bürgermeisterin Ulrike Schmidt und die anderen Fraktionen daher eindringlich auf, den verpassten Startschuss aufzuholen. Es dürfe nicht weiter abgewartet werden, sondern es sei jetzt der letztmögliche Moment, in Richtung Smart Lighting und Smart City aktiv zu werden.
„Dabei kann es auch nicht an der schwierigen Haushaltslage scheitern“, so Stephan Holowaty. Er verweist dabei insbesondere auf die europäischen Fördermittel aus dem Regionalisierungsprogramm (EFRE), mit denen genau solche innovativen Entwicklungen in den Regionen gefördert werden können.
Henstedt-Ulzburg habe damit noch die Gelegenheit, zu einem Vorreiter in Sachen Energie, IT, Mobilität und Stadtentwicklung in Schleswig-Holstein zu werden. Eine smarte Straßenbeleuchtung ist eine Grundlageninfrastruktur der digitalen Transformation, genauso wie Glasfaserkabel. Mit smarten Straßenlaternen könne die Gemeinde nicht nur langfristig Kosten senken, sondern auch mit intelligenten Lösungen die Lebensqualität steigern und neue wirtschaftliche Potenziale erschließen.