HVV HOP – Die neue Klasse im ÖPNV in Henstedt-Ulzburg. Der erste Fahrbericht.

Seit 12. Dezember gibt es ein „new kid in town“:

HVV HOP ergänzt die bisherigen Buslinien in unserer Gemeinde. Damit kannst du Deinen persönlichen Bus bestellen – genau dann, wann Du willst. Der Bus fährt zielgenau dorthin, wo Du hin willst.

Das #HVVHOP-Angebot als „Bus on Demand“ ist ein großartiges Ergebnis der Arbeit „der Politik“ in Henstedt-Ulzburg und zeigt, was Kommunalpolitik bewirken kann. Der ehemalige Gemeindevertreter Jens Müller hat 2016 den Anstoß gegeben für einen besseren und deutlich ausgeweiteten Busverkehr. Jeder hat seinen Anteil beigetragen: gerade wir Freien Demokraten haben uns besonders für den app-gestützten „bus on demand“ (heute hvv hop) eingesetzt.

Der Planungs- und Bauausschuß unter dem Vorsitz von Stephan Holowaty (FDP) hat das Projekt über alle Fraktionsgrenzen hinweg über 5 Jahre zum Erfolg gebracht. Und ich teste heute für Euch mit meiner ersten Fahrt dieses Angebot.

Die Aufgabe

Also: Das eigene Auto will aus der Werkstatt abgeholt werden. Eigentlich eine einfache Aufgabe, nur da muss man eben ohne Auto auch hinkommen. 32 Minuten Fußweg oder laut Fahrplan 29 Minuten mit dem regulären Bus in eine der hinteren Ecken des Gewerbegebiets in Ulzburg-Ulzburg sind nur begrenzt attraktiv. Da sollte hvv hop doch die Lösung sein.

Am Anfang steht die App

Alles beginnt mit dem download der hvv hop App aus dem AppStore. Hvv hop wird per App bestellt und abgerechnet. Wie bei jeder App, mit der irgendwas bestellt werden kann, dauert die Einrichtung beim ersten Mal ein paar Minuten –  das liegt daran, dass Du Deine Zahlungsdaten eingeben musst und zumindest ich meine Kreditkartendaten natürlich nicht im Kopf habe. Ärgerlich: eine Verbindung in die normale HVV-App gibt es nicht, ein dort bestehendes Konto kannst Du nicht nutzen. Das soll besser werden. Wann auch immer.

Danach buchst Du Deine Fahrt. HVV HOP App öffnen – das kann leider mal länger als erwartet dauern – und angeben wann Du losfahren willst: „JETZT“ heisst übrigens wirklich JETZT, wenn Du erst in 10 Minuten fahren willst, dann ist es „später“. Ich fände eine Funktion „in 15 Minuten“ übrigens sehr sinnvoll, das spart Herumgefummel. Das Einstellen der Abfahrtszeit per Uhrzeiger finde ich nicht sehr praktisch, „dicke Finger“ kommen mit einer Zeit zum Eintippen vielleicht besser zurecht.  Das ist aber Geschmackssache.

Jetzt gibst Du ein, von wo nach wo Du fahren willst. Und das ist ein echtes Highlight, weil die App im Gegensatz zur „normalen“ HVV App nicht nur Haltestellen (und die nur in der richtigen Schreibweise) kennt, sondern jeden „point of interest“ aus google maps.

Die App sucht dann die „passende Fahrt“ für Dich, Du bekommst i.d.R. sowohl eine hop-Fahrt als auch eine „reguläre“ Fahrt angezeigt. Das ist leider nicht immer so ganz selbsterklärend, gerade was die Unterschiede zwischen den Fahrten angeht. Tippe auf eine Verbindung, und Du bekommst mehr Details. Lass‘ Dir dafür aber nicht zuviel Zeit: hvv hop kalkuliert Routen für die Fahrer im Hintergrund immer wieder neu, die angebotene Fahrt gilt also nur rund 1 Minute. Danach muss das System die Fahrtmöglichkeiten neu berechnen – für Dich heisst das: timeout und nochmal „Fahrt suchen“ klicken.

Und – ja, wenn hvv hop viel genutzt wird, kann es natürlich sein dass die nächste Fahrt nicht „sofort“ möglich ist. Derzeit scheint das aber problemlos zu funktionieren.

Am Ende weiß ich bereits, dass ich hvv hop fahren will und wähle die angebotene hvv hop Fahrt aus.

Der Rest des Buchungsvorgangs ist wirklich einfach. Merk‘ Dir lediglich den Buchungscode – den brauchst Du beim Fahrer als Ticket. Dein Handy brauchst Du dafür nicht (soll heissen: Du kannst auch ohne Handy fahren).

Du zahlst über deine bei der Installation eingegebene Zahlungsweise: hvv Preis plus 1 Euro „Komfortzuschlag“. Unglücklich: wenn Du hvv Zeitkarten-Inhaber bist oder z.B gerade mit der AKN aus Hamburg kommst und schon einen Fahrschein hast, zahlst du „eigentlich“ nur den Komfortzuschlag. Ich habe keinen Weg gefunden, wie man das in der App eingeben kann. Ob es das nicht gibt oder nur einfach „gut versteckt“ ist – ich weiß es nicht.

Es gibt auch die Möglichkeit einer telefonischen Buchung. Die habe ich nicht getestet.

Willkommen an Bord!

Nun gehst du zur Haltestelle – hvv hop startet immer an der nächsten ÖPNV-Haltestelle und bringt Dich dann zum angegebenen Ziel. Wenn Du nicht genau weisst wo die Starthaltestelle ist, kannst Du sie dir sogar direkt über die App auf google maps anzeigen lassen. Das ist ziemlich cool, wenn Du Dich nicht 100% auskennst. Da wir in Henstedt-Ulzburg auch mit dem 12. Dezember die Haltstellendichte deutlich erhöht haben, sollte Dein Fussweg begrenzt sein.

In meinem Fall wartete mein freundlicher hop-Fahrer bereits auf mich. Einsteigen, den Buchungscode nennen, anschnallen und los geht es. All das hat perfekt funktioniert, der Sitz ist bequem, in einem typischen „Londoner Taxi“ ist auch genug Stauraum für z.B. Einkaufstüten oder was auch immer Du dabei hast (Fahrrad? Keine Ahnung!)

HVV Hop ist gut gestartet

Hvv hop funktioniert im Prinzip wie ein Sammeltaxi. Es kann also sein, dass Du nicht allein im Auto sitzt oder das Fahrzeug unterwegs noch jemanden an einer Haltestelle „aufsammelt“. Bislang, so mein Fahrer, seien es aber fast ausschließlich Einzelfahrten innerhalb des Ortes. Immerhin: der Service wird genutzt, am Vortag waren es bereits 60 Fahrten – für 3 Tage nach dem Start und einer eher mangelhaften Werbung ist das schon eine Ansage. Wie intensiv es langfristig wirklich genutzt wird, kann man aber sicher erst in 2-3 Monaten sehen.

Guter Service, der Preis stimmt!

Wir erreichen das Ziel … punktgenau, schnell und wirklich bequem. Für eine Fahrt innerhalb Henstedt-Ulzburg sind 3,23€ für den gebotenen Service ein exzellenter Preis.

Ich werde hvv hop jedenfalls sicher öfters nutzen – entscheidend wird aber sein, die App noch besser zu machen.